Skip to Main Content
Ich suche nach
hidden1hidden2
Arten der Wundreinigung
Aktive periodische Wundreinigung (APW) „…gezielte wiederkehrende mechanische Wundreinigung im Rahmen des Verbandwechsels.“ Die Wunde wird mit Spüllösungen, getränkten Kompressen oder speziellen Reinigungspads gereinigt, ggf. kommen unterstützend Pinzetten oder Ultraschall zum Einsatz.
Passive periodische Wundreinigung (PPW) „…ein beabsichtigter fortlaufender Reinigungsprozess ohne Zerstörung intakten Granulationsgewebes bei der Behandlung einer chronischen Wunde. Der Reinigungsprozess findet unterhalb des Sekundärverbandes statt.“ Dies beinhaltet u. a. den Einsatz von Hydrogelen, Enzymen oder Fliegenlarven.
Dekontamination „…eine antiseptische Wundbehandlung in Kombination mit einer mechanischen Wundreinigung zur weitgehenden Beseitigung einer lokalen Entzündung durch humanpathogene Mikroorganismen und Prävention einer systemischen Infektionserkrankung.“
hidden1hidden2
Débridementmethoden
  • Chirurgische Wundreinigung
  • Mechanische Wundreinigung = aktive periodische Wundreinigung (APW)
  • Enzymatische Wundreinigung = passive periodische Wundreinigung (PPW)
  • Autolytische Wundreinigung = passive periodische Wundreinigung (PPW)
  • Biochirurgische Wundreinigung = passive periodische Wundreinigung (PPW)
  • Osmotische Wundreinigung = passive periodische Wundreinigung (PPW)

Welche Methode zum Einsatz kommt, orientiert sich an den Kenntnissen und Fähigkeiten des Anwenders, der Art und Ursache der Beläge, der Wundexsudation, den vorhandenen Materialien, an wirtschaftlichen Kriterien sowie den individuellen Patientenpräferenzen, seiner Schmerzsituation und Lebensumstände.

hidden1hidden2
hidden1hidden2
hidden1hidden2
hidden1hidden2
hidden1hidden2
hidden1hidden2
hidden1hidden2
Dekontamination

Zeitgemäße Antiseptika enthalten die Wirkstoffe Octenidin (Octenisept®: 0,1 % Octenidin mit 2 % Phenoxyethanol) oder Polihexanid (z. B. Serasept® 1 oder 2: 0,02 oder 0,04 % Polihexanid). Bei der Anwendung sind die Einwirkzeiten zu beachten. Diese betragen bei Octenidin 1-2 Minuten und bei Polihexanid bis zu 20 Minuten.

Cave: Octenisept® muss jederzeit gut abfließen können, z. B. über Drainage, Lasche und darf nicht unter Druck in Wundhöhlen bzw. ins Gewebe eingebracht werden!

Antiseptika wirken bakterizid oder bakteriostatisch, fungizid oder fungistatisch sowie viruzid. Dies bedeutet, dass neben der physikalischen Wundreinigung durch einen Spülvorgang, die Erreger zudem abgetötet werden. Der Einsatz von Antiseptika erfolgt daher befristet und beschränkt sich auf die Dekontamination von infektgefährdeten und infizierten Wunden.

  • Allgemeine Hinweise
  • Rechtliche Grundlagen beachten, chirurgisches Wunddébridement erfolgt nur durch den Arzt
  • Der synergistische Effekt verschiedener Behandlungsverfahren ist zu nutzen
  • Débridement von trockenen Nekrosen bei pAVK, wenn überhaupt, erst nach erfolgreicher Revaskularisation!
hidden1hidden2
Autor und Quellen

Kerstin Protz, Krankenschwester, Projektmanagerin Wundforschung im Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP) am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf, Referentin für Wundversorgungskonzepte, Vorstandsmitglied Wundzentrum Hamburg e.V.

Quellen
Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e. V. (DGfW) (2012): Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den Risiken periphere arterielle Verschlusskrankheit, Diabetes mellitus, chronische venöse Insuffizienz; AWMF-Leitlinien-Register Nr. 091/001, Bearbeitungsstand 6/2012. https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/091-001.html

Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert Koch-Institut (RKI) Robert Koch-Institut (2005): Infektionsprävention in Heimen, Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz 2005; 48:1061–1080, DOI 10.1007/s00103-005-1126-2, © Springer Medizin Verlag 2005

Arbeitskreis „Krankenhaus- & Praxishygiene“ der AWMF. Leitlinien zur Hygiene in Klinik und Praxis. Anforderungen der Hygiene bei chronischen und sekundär heilenden Wunden. 2014. AWMF-Leitlinien-Register, Nr. 029/042, Entwicklungsstufe 1 + IDA.

Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert Koch-Institut (RKI) Robert-Koch-Institut (2010): Anforderungen an die Hygiene bei der medizinischen Versorgung von immunsupprimierten Patienten, Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz 2010, 53:357–388, DOI 10.1007/s00103-010-1028-9, © Springer Medizin Verlag 2010

Protz K. Moderne Wundversorgung, 2016, 8. Auflage, Elsevier Verlag, München

Sellmer W, Bültemann A, Tigges W (2010): Wundfibel – Wunden versorgen behandeln heilen, Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin

Standards Wundzentrum Hamburg e.V.: www.wundzentrum-hamburg.de

Strohal R, Apelqvist J, Dissemond J et al. EWMA Document: Débridement.
J Wound Care. 2013; 22 (Suppl. 1): S1-S52.

Vasel-Biergans A, Probst W. Wundauflagen für die Kitteltasche, 2010, 3. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsk.heyergesellschaft mbH, Stuttgart

hidden1hidden2
hidden1hidden2
Zugehörige Produkte von Mölnlycke
hidden1hidden2
Kontakt