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Einfaches Exsudatmanagement durch eine klare Differenzierung

Wundexsudat spielt eine wichtige Rolle sowohl in der Wundheilung als auch in der Wundbehandlung. Wesentlicher Faktor für die optimale Versorgung ist nicht nur die Menge, sondern auch die Art: Farbe, Beschaffenheit sowie der Geruch sind mit ausschlaggebend für Entscheidungen im Rahmen eines adäquaten Exsudatmanagements. Denn diese Merkmale geben wertvolle Hinweise über den Wundzustand oder zu möglichen Komplikationen wie z.B. Infektionen oder begleitenden (Grund-)Erkrankungen.

Beschaffenheit

Aus der Beschaffenheit des Exsudats lassen sich wichtige Informationen über den Zustand der Wunde sowie mögliche begleitende oder zugrunde liegende Erkrankungen ablesen. So ist etwa die Unterscheidung der Konsistenz – auch Viskosität oder Fluidität – in zäh/schleimig oder serös/flüssig grundlegend für die Auswahl von geeigneten Verbandmitteln.

  • Entzündliche Prozesse sorgen oft für ein hohes Eiweißaufkommen. Ein Indikator dafür ist klebrig-hochvisköses, zähes Wundexsudat. (Abb. 1)
  • Weitere Gründe können Nekrosen in der Autolyse, Darmfisteln oder Rückstände von Wundauflagen, z. B. Hydrokolloidverbänden, sein. (Abb. 2)
  • Obwohl seröses, flüssiges Exsudat eigentlich „normal“ ist, kann es aber auch ein Hinweis auf eine mögliche Mangelernährung sein. Zudem ist es typisch bei venösen und lymphatischen Erkrankungen oder einer dekompensierten Herzinsuffizienz. Seröses Exsudat kann auch auf eine Lymph-, Gelenkspalt- oder Harnwegsfistel hindeuten. (Abb. 3)

Farbe

Normalerweise erscheint Wundexsudat, das durch eine erwünschte physiologische Entzündungsreaktion entstanden ist, klar bis transparent oder leicht bernsteinfarben. Eine Einfärbung gibt jedoch Hinweise auf mögliche Krankheitsbilder oder entsprechende Symptome:

  • Eine Bernsteinfärbung kann auch auf Lymph- und Harnwegsfisteln hindeuten.
  • Fibrinfäden, die meist im Zusammenhang mit Entzündungen auftreten, können eine Trübung des Exsudats bewirken, das dann milchig oder cremefarben aussieht.
  • Rosafarbenes oder gar rotes Exsudat entsteht durch die Einfärbung mit Blutzellen, z. B. infolge einer Verletzung oder eines invasiven Eingriffs. (Abb. 4)
  • Gelbes und braunes Exsudat deutet auf Harnwegs- oder Darmfisteln hin. Aber auch Rückstände von Wundauflagen wie Hydrokolloidverbänden, Nekrosen in der Autolyse oder Reste von Wundschorf können eine solche Einfärbung bewirken.
  • Graues oder blaues Exsudat ist ebenfalls eine Folge von Verbandmittelresten – in diesem Fall von silberhaltigen Wundauflagen.
  • Erscheint das Exsudat grünlich, kann der gramnegative Feuchtkeim Pseudomonas aeruginosa verantwortlich sein. (Abb. 5)

Geruch

Wundgeruch kann verschiedene Ursachen haben, z. B. Wundinfektion, Malignom-assoziierte Wunden oder Nekrosen in der Autolyse. Geruch ist immer ein unangenehmer Aspekt, der den Patienten zusätzlich belastet und deshalb entsprechend mitbehandelt werden muss, etwa lokal durch Einsatz von Antiseptika und/oder Aktivkohleauflagen.
Da Geruch eine subjektive Sinneswahrnehmung ist, sollte in der Wunddokumentation keine Spezifizierung mit Begriffen erfolgen. Geruch wird lediglich mit ja (vorhanden) bzw. nein (nicht vorhanden) erfasst.

Unterschiedliche Merkmale des Exsudats bei unterschiedlichen Wundzuständen

Die Merkmale des Wundexsudats erlauben Rückschlüsse auf den aktuellen Wundzustand. Farbe, Viskosität und Geruch werden durch die jeweilige Wundphase sowie das zugrunde liegende Krankheitsbild, Komplikationen wie Wundinfektion, Verbandmittel und die Größe der Wundoberfläche beeinflusst. Im Folgenden einige Beispiele:

Abb1-zaehfluessiges-exsudat.jpg Abb2-rueckstaende-durch-hydrokolloidverband.jpg Abb3-seroeses-exsudat.jpg Abb4-blutige-exsudation.jpg Abb5-gruenes-zaehes-exsudat.jpg
Abb. 1:
Zähflüssiges Exsudat bei lokalem Wundinfekt
Foto: Kerstin Protz, Hamburg
Abb. 2:
Rückstände durch Hydrokolloid-verband
Foto: Kerstin Protz, Hamburg
Abb. 3:
Seröses Exsudat
Foto: Kerstin Protz, Hamburg
Abb. 4:
Blutige Exsudation nach Abszess-Spaltung
Foto: Kerstin Protz, Hamburg
Abb. 5:
Grünes, zähes Exsudat durch lokalen Wundinfekt mit Pseudornonas aeruginosa
Foto: Kerstin Protz, Hamburg

 

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